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Markt der Ausbildungssuchenden (19.11.2015)

Bilanz zum Ausbildungsmarkt: Tendenz zum höherem Schulabschluss

Bereits ein Jahr zuvor bemühen sich Ausbildungsbetriebe, um einen guten Azubi zu bekommen. Sie zeigen sich bei Ausbildungsbörsen oder bieten Praktika an. „Es ist ein Markt für die Ausbildungssuchenden“, so Claudia Wolfinger, Vorsitzende der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Ansbach-Weißenburg. Sie stellte die regionale Bilanz in der Ausbildungsabteilung von Bosch (Werk Ansbach) vor. „Rein rechnerisch hat jeder Bewerber 1,12 Stellen zur Auswahl.“ Am Ende blieben im zurückliegenden Jahr 515 Ausbildungsstellen unbesetzt (rund 20 Prozent). So ist im regionalen Gastgewerbe fast jede dritte Stelle unbesetzt. Im Gegenzug hatten nur 18 Bewerber keine passend Stelle bekommen. Die Unternehmen sind nun eher bereit, auch Jugendliche mit schlechteren Startbedingungen einzustellen.

Insgesamt setzt sich die Tendenz fort, dass Schüler einen höheren Schulabschluss anstreben. Lediglich 1,6 Prozent der Schulabgänger haben garkeinen Schulabschluss. Parallel dazu hält auch der Trend zum Studium an. Insgesamt 2.138 Bewerber begannen eine Berufsausbildung, 502 gehen weiter zur Schule oder Studieren. Aber auch die Abbrecherquote bei den Studenten steigt – bundesweit liegt sie bei ca. 20 Prozent.

Die meisten Stellenangebote gibt es für Verkäufer, Industriekaufmann, Koch oder Hotelfachmann – die Top 10 der Stellenangebote machen ein Drittel aller angebotenen Stellen aus. Doch diese stießen nicht gerade auf das große Interesse bei den Jugendlichen – warum auch immer. Bei deren beliebtesten Berufen gab es kaum Ausbildungsangebote. Das liege auch oft am Zeitgeist. Berufe, die in Fernsehserien vorkommen, sind auch oft im realen Leben gefragt. So stieg vor einigen Jahren plötzlich die Zahl der jungen Menschen an, die Pathologe werden wollten. Wichtig sei den Jugendlichen aber auch ein bekannter Firmenname – der biete Sicherheit und die Empfehlungen der Freunde. „Sorgen machen uns diejenigen, die keine Ausbildung anfangen, weil sie ihre Traumstelle nicht bekommen haben“, so Wolfinger. „Diese arbeiten oft als Ungelernte, um die Zeit zum nächsten Jahr zu überbrücken. Dann bewerben sie sich wieder, in der Hoffnung dann ihren Traumjob zu bekommen.“ Diese Gruppe ist auf 6 Prozent angewachsen und es besteht die Gefahr, dass diese Jugendlichen aus der ungelernten Arbeit nicht mehr herauskommen.

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