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Storytelling mit der Domain: 3 Tipps, wie Sie Neugier wecken (09.08.2022)

Hand aufs Herz: Macht Sie eine Internetadresse à la www.firma-meier.de so neugierig, dass Sie sie sofort anklicken möchtent? Wahrscheinlich nicht. Der Grund dafür ist, dass sie so gut wie nichts preisgibt. Statt im Kopf konkrete Bilder entstehen zu lassen, wirkt sie eher langweilig.

Wenn der Name Ihrer Webseite potenzielle Kunden nicht ebenfalls zum Gähnen bringen soll, heißt das Zauberwort „Storytelling„. Dabei verpacken Unternehmen Informationen in interessante und emotionale Geschichten, um ihre Kunden langfristig an sich zu binden.

Diese Technik können Sie auch für deine Internetadresse aufgreifen. Denn obwohl der Name einer Webseite natürlich keinen Platz für ausschweifende Romane bietet, kann er bereits eine ganze Menge verraten.

Die folgenden Tipps zeigen Ihnen, wie Sie die Internetadresse in eine eigene kleine Geschichte über Ihr Unternehmen verwandeln – und wie Sie damit mehr Besucher für die Webseite gewinnen.

1. Nutze das Potenzial der Internet-Endung

Am Ende einer Internetadresse steht die sogenannte Top-Level-Domain. Internet-Endungen wie „.de“ und „.com“ kennen Sie mit Sicherheit – aber um ehrlich zu sein: Besonders aussagekräftig sind sie nicht. Dabei kann bereits das Ende der Internetadresse so einiges über dich verraten! Wo deine Kunden dich finden zum Beispiel: Statt dem allgemeinen „.de“ oder „.com“ macht eine spezifische Endung wie „.berlin“ deinen Standort auf den ersten Blick sichtbar.

Ganz nebenbei transportiert sie außerdem die Werte, die mit dem jeweiligen Ort in Verbindung gebracht werden. Um beim Beispiel Berlin zu bleiben: Die Stadt steht unter anderem für Weltoffenheit, Kreativität und Toleranz – positiv besetzte Begriffe also.

Positive Gefühle erhöhen wiederum die Wahrscheinlichkeit, dass ein Link tatsächlich angeklickt wird.

Das heißt: Bestimmte Werte über die Internetadresse mitschwingen zu lassen, mag zwar subtil erscheinen, ist deswegen aber nicht minder effektiv. Neben der Internet-Endung „.berlin“ gibt es in Deutschland bisher übrigens „.hamburg“, „.koeln“ bzw. „.cologne“, „.bayern“, „.nrw“, „.ruhr“ und „.saarland“.

Branchenspezifische Endungen

Ortsbezogene werden von den branchenspezifischen Internet-Endungen ergänzt. Unter ihnen gibt es ziemlich viel Auswahl: Gehört Ihr Unternehmen beispielsweise zur Immobilienbranche, kommen vielleicht die Endungen „.immo“ oder „.immobilien“ infrage. Weitere Beispiele sind:

  • Modelabel: „.fashion“
  • Yogastudio: „.yoga“
  • Anbieter von Urlaubsreisen: „.reisen“ oder „.holiday“
  • Digitalbranche: „.digital“


Wichtig ist, dass Sie deine Zielgruppe im Blick behalten.

Viele der branchenspezifischen Endungen sind auf Englisch – deswegen machen sie am ehesten Sinn, wenn Sie für ein internationales Publikum agieren. Allerdings haben all diese Endungen den Vorteil, dass sie in nur einem Wort erzählen, wovon Ihr Geschäftsmodell handelt. Und Sie haben im Hauptteil der Internetadresse mehr Raum für Kreativität.

2. Seien Sie im Hauptteil der Internetadresse kreativ

Die Internetadresse ist der Schlüssel zu Ihrer Webseite.

Sie sollten ganz besonders sorgfältig auswählen, damit zukünftige Kunden gar nicht anders können, als sie anzuklicken. Am besten funktioniert das, wenn Sie potenzielle Besucher Ihrer Webseite emotional abholen, so dass sie auf das Unternehmen und das Angebot neugierig werden.

Einfaches Beispiel: Möchten Sie unbedingt mal in einem Buchladen mit der Internetadresse www.toller-buchladen.de vorbeischauen? Wahrscheinlich nicht. Auch wenn dessen (fiktiver) Besitzer von seinem Geschäft überzeugt ist, heißt das nicht, dass es Ihnen genauso gehen muss, nur weil das Wort „toll“ im Link steht.

Wie wäre es stattdessen mit einer Adresse wie www.krimioase.hamburg? Das Wort „Oase“ ist perfekt dafür geeignet, Bilder im Kopf entstehen zu lassen: Oasen gibt es in der Wüste; und ein Wanderer, der nach einem Tag voller Hitze und Trockenheit auf sie stößt, muss sich vorkommen wie im Paradies.

www.krimioase.hamburg suggeriert, dass es Krimifans aus Hamburg ganz genauso ergeht: Mit einem Klick auf den Link finden sie sich im Paradies wieder, nachdem sie lange Zeit vergeblich auf der Suche nach einem literarischen Angebot waren, das ihre Lust auf Krimis stillt.

Die Webseite als Marke

Zugegeben: Auf Knopfdruck kreativ zu sein, ist gar nicht so leicht. Hier kann es hilfreich sein, sich Ihre Webseite einmal als Marke vorzustellen. Überlegen Sie, welches Merkmal Sie hervorheben würden, dass Ihre Marke ganz besonders gut beschreibt. Sammeln Sie dazu alle Ideen, die Ihnen einfallen – selbst wenn sie auf den ersten Blick gar nicht so passend erscheinen. Aussortieren können Sie später immer noch.

Eines sollten Sie aber immer im Hinterkopf behalten: Damit die Internetadresse wirkt, muss sie kurz und verständlich sein. Denn nur so können Ihre potenziellen Kunden sie sich merken und auch Wochen später noch richtig in den Browser tippen.

3. Gib den Unterseiten verständliche Namen

Auch die Unterseiten deiner Webseite würden gerne „sprechen“. Andernfalls finden Ihre Kunden sie als unschöne Zeichenmonster wie etwa www.meine-webseite.de/index.php?id=20 im Netz wieder. Das sieht nicht nur schrecklich aus – es weiß außerdem kein Mensch, was sich dahinter verbirgt. Viel besser ist es, wenn eine Unterseite den dahinterstehenden Inhalt thematisiert.

Sollten Sie also beispielsweise auf deinem Blog einmal einen Artikel zum Thema „sprechende Unterseiten“ veröffentlichen, könnte der zugehörige Link www.seo-blog.berlin/sprechende-url lauten. So erzählt er den Usern nämlich ganz von selbst, wovon der Blogbeitrag handelt und zu welchem Blog die Unterseite gehört.

Außerdem mag Google „sprechende“ Adressen.

Die Suchmaschine „liest“ den Link und bekommt so bereits Hinweise auf den Inhalt einer Seite. Ist der Name der Unterseite nicht aussagekräftig, fehlt der entsprechende Hinweis.

Wenn Sie Namen vergeben, achten Sie darauf, dass sie so kurz wie möglich und so lang wie nötig sind.

Der Leser soll erfahren, worum es geht, trotzdem aber keinen Roman lesen müssen. Laut Google liegt die Obergrenze übrigens bei einer Länge von 2.048 Zeichen – daran sollten Sie aber besser nicht einmal annähernd herankommen.

(Quelle: Ann-Kathrin Gräfe / Hamburg Top-Level-Domain GmbH)

Kategorie: Marketing